Kochlöffel aus Polyamid können gefährlich werden: Stoffe lösen sich bei großer Hitze
Kochlöffel und andere Küchenhelfer nicht zu lange im heißen Essen lassen oder auf hochwertige Kunststoffe zurückgreifen
Zwar gehören Kochlöffel in der Küche einfach dazu, doch viele Menschen machen sich vor dem Kauf kaum Gedanken um die Eigenschaften der Produkte. Sie kaufen billige und/oder hübsch anzuschauende Utensilien und sind damit zufrieden. Doch gerade der Einkauf von Kunststoffprodukten kann zum Gesundheitsproblem werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät beispielsweise, Kochlöffel aus Polyamid nur für kurze Zeit mit heißen Soßen, Suppen und anderen Gerichten in Kontakt zu bringen. Die starke Hitze kann Bestandteile aus dem Plastiklöffel lösen. Bereits ab 70 Grad Celsius ist Vorsicht geboten. Dieser Wert dürfte in den meisten Küchen regelmäßig überschritten werden. Wer Wasser für Nudeln aufsetzt, muss es entsprechend auf 100 Grad erhitzen, damit es kocht.
Die Warnung gilt entsprechend auch für Schneebesen und Pfannenwender aus Polyamid, die ebenfalls beim Kochen und Braten mit hohen Temperaturen in Berührung kommen können.
Oligomere lösen sich aus dem Kunststoff
Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt ferner an, welche Stoffe in Tests von Polyamid-Küchenutensilien in Lebensmittel übergingen: die Oligomere PA 6 und PA 6,6. Sie entstehen bei der Herstellung des Kunststoffes und sind offenbar bei Hitze nicht untrennbar mit ihm verbunden. Sie gelten zwar Untersuchungen zufolge als nicht genotoxisch, können also nicht auf die Zellen des Menschen einwirken, doch ein Restrisiko bleibt. Studien haben gezeigt, dass beide Oligomere zumindest in hoher Dosis die Leber beeinträchtigen und auf die Schilddrüse wirken.