Königskind oder Irrer - Das ewige Rätsel des Kaspar Hauser

Von Nicole Freialdenhoven
9. Mai 2012

In diesen Tagen feiert das wohl berühmteste Findelkind Deutschlands seinen 200.Geburtstag. Angeblich wurde Kaspar Hauser am 30. April 1812 geboren - dies besagte ein Brief, den der Jüngling bei sich trug, als er am Pfingstmontag 1828 auf dem Nürnberger Unschlittplatz scheinbar aus dem Nichts auftauchte. Nicht einmal sprechen konnte der verwilderte Junge, der zunächst wieder an die Zivilisation gewöhnt werden musste, ehe er den erstaunten Nürnbergern erzählen konnte, dass er jahrelang in einem Keller bei Wasser und Brot lebte, aufgezogen von einem maskierten Mann, ohne Kontakt zur Außenwelt.

Bis heute halten sich hartnäckige Gerüchte, dass es sich bei dem verstörten Findelkind um den legitimen Thronfolger des Herzogtums Baden handele, der von unliebsamen Konkurrenten aus der Welt geschaffen werden sollte. Andere hielten ihn jedoch lediglich für einen raffinierten Hochstapler, der sich als "Kuriosität" Zugang zur besseren Gesellschaft schaffen wollte. Selbst Blutspuren und Haare von Kaspar Hauser wurden mittlerweile analysiert und mit dem Erbgut des badischen Fürstenhauses verglichen - einen eindeutigen Beleg für die These des verschollenen Erbprinzen konnten sie nicht erbringen. Und so bleibt das Mysterium um seine Identität und seine rätselhafte Ermordung auch weiter im Dunkeln.