Können Blinde überhaupt nichts sehen?

Blind ist, wer höchstens 2 Prozent des Sehvermögens besitzt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
4. August 2009

Als schlimmste Behinderung stellen sich die meisten Menschen die "Blindheit" vor. Denn nur immer im "Dunkeln" zu sein, ist einfach schrecklich. Doch können Blinde tatsächlich überhaupt nichts sehen? Dazu wurde Volker Lenk, der Sprecher des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands in Berlin, befragt.

Ca. 164.000 Menschen in Deutschland sind blind

Menschen, die tatsächlich nicht mehr hell oder dunkel unterscheiden können, gibt es nur wenige. In Deutschland gilt derjenige, der weniger als zwei Prozent Sehvermögen besitzt als "blind", was bei etwa 164.000 Deutschen der Fall ist. Jährlich werden etwa 160 Kinder blind geboren, aber das normale Alter, wo die meisten Menschen erblinden, liegt bei 78 Jahren, so dass es sich um eine Alterserscheinung handelt. Aber die meisten nehmen noch einiges wahr, wobei die Ursache der Erblindung noch eine Rolle spielt.

Manche Blinde haben den sogenannten "Tunnelblick", der einen kleinen Ausschnitt noch scharf zeigt, was aber trotzdem als "Blindheit" zählt, so dass diese Personen mit dem weißen Stock, der typischen Binde und einem Führhund unterwegs sind.