Können Forscher einen Impfstoff gegen Hirntumoren entwickeln?

Von Cornelia Scherpe
23. September 2013

Es klingt wie ein echter Traum der modernen Menschheit: Forscher haben sich mit Gliomen, einer häufigen Form von Hirnkrebs, auseinandergesetzt und planen die Entwicklung eines Impfstoffes. Es wurden bereits Tierversuche dazu durchgeführt und diese waren sehr viel versprechend.

Den Mutationien der Gliomen durch Impfstoff entgegenwirken

Gliomen haben in den meisten ihren Zellen eine sehr auffallende Mutation. Rund zwei Drittel der Zellen haben ein mutiertes Gen, das für die Herstellung eines speziellen Stoffwechselenzyms wichtig ist. So können sich die Krebszellen besser vermehren. Genau das will man zur Achillesferse der Hirntumoren machen. Da diese Mutation wirklich nur in den Krebszellen auftritt, will man einen Impfstoff erfinden, der Menschen gegen diese Veränderung schützt.

Erster Impfstoff wird getesteet

Einen ersten möglichen Impfstoff entwickelte man im Labor und testete ihn dann bei Mäusen, die für diese Form des Hirntumors anfällig gemacht worden waren. Die Forscher wollten so sehen, ob der Impfstoff wohl das Immunsystem der Mäuse anspricht und dieses sich gegen die Mutation schützen wird. Und tatsächlich war nach der Impfung zu beobachten, wie die T-Zellen des Immunsystems reagierten. Dies ist ein großer Durchbruch bei der Forschung.

Impfstoff verhinderte Wachstum der Krebszellen

In einem zweiten Schritt nahm man Mäuse, bei denen der Hirnkrebs bereits ausgebrochen war und gab ihnen den Impfstoff nur nachträglich. Dies heilte die Tiere zwar nicht mehr, doch es führte dazu, dass das Wachstum der Krebszellen merklich langsamer wurde. Mit anderen Worten: Der Wirkstoff könnte nicht nur als Impfung eingesetzt werden, sondern auch als Medikament für Betroffene.

Test des Impfstoffs an Erkrankten geplant

Aufgrund dieses Erfolges ist nun auch eine Studie mit Menschen geplant. Man hat bereits 50 Freiwillige gefunden, die an einem Gliom leiden und sich mit dem Wirkstoff behandeln lassen wollen.