Ursache der Glioblastome - Hirntumoren gehen auf Genfehler zurück

Von Cornelia Scherpe
2. Februar 2012

Glioblastome sind sehr bösartige Tumoren, die im Hirn der Betroffenen wachsen und kaum zu therapieren sind. Die Überlebenschance der Patienten ist sehr schlecht. Um diese Krebsart besser zu verstehen, haben Forscher einmal mehr das Erbgut von Erkrankten untersucht. Dabei fanden sie einen bisher nicht entdeckten Genfehler, der die Ursache für die Glioblastome sein könnte. Durch den Fehler geschieht es, dass die "Verpackung" der DNA fehlerhaft ist.

Das bedeutet, dass die DNA-Fäden lose im Zellkern liegen. Beim gesunden Menschen sind sie aber auf Histonen wie auf einer Spule aufgewickelt. Der Fehler bewirkt, dass die Fäden aber ohne das "Verpackungs-Eiweiß" auskommen müssen. Das kann dazu führen, dass die Gene auf der DNA nicht mehr richtig gelesen werden und so Mutationen auftreten können, darunter wohl auch Glioblastome als Folge von Zellwucherungen. Untersucht wurde für diese Erkenntnis die DNA von 48 Patienten.

Bei 36 Prozent von ihnen, das ist bei jedem Dritten, fand man diese Besonderheit. Das Gen für Histon war defekt und die DNA-Fäden lagen lose in der Zelle.