Können Hirntumore durch Viren bekämpft werden?

Parvoviren können Krebszellen zerstören; gesunde Zellen werden dabei nicht geschädigt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
5. Mai 2010

Am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg haben Wissenschaftler versucht Gehirntumore durch Viren zu zerstören. So waren die Forscher bei ihren Versuchen an Ratten erfolgreich, denn die sogenannten Parvoviren zerstörten die Tumorzellen. Man hat schon mehrere Viren bei der Krebsbehandlung eingesetzt, besonders immer wenn es um Krebsarten ging, die man nicht mit anderen Mitteln behandeln kann.

Die Parvoviren haben die Eigenschaft, dass sie zwar auch gesunde Zellen angreifen, diese aber nicht schädigen und sich dort auch nicht vermehren, aber die Tumore zerstören.

Die Versuche im Detail

Bei ihren Versuchen haben die Wissenschaftler den Laborratten diese Viren direkt in die Tumore injiziert, beziehungsweise auch über das Blut in den Körper gegeben, wobei sich dann die Viren auch nur in den Tumoren vermehrten und diese so zerstörten.

Dies könnte besonders bei dem gefährlichsten Gehirntumor, dem Glioblastom, helfen, denn nach der Diagnose überleben nur 50 Prozent der Patienten dann das erste Jahr. Man will jetzt mit Unterstützung eines Industriepartners eine klinische Studie Ende dieses Jahres starten.