Könnte Autismus heilbar werden?

Von Cornelia Scherpe
2. Mai 2012

Menschen mit einer autistischen Störung sind zwar körperlich völlig gesund, doch ihr Geist ist wie hinter einem Vorhang. Autisten nehmen ihre Umwelt völlig anders wahr und können je nach Schweregrad ihrer Krankheit kaum bis gar nicht mit dem sozialen Umfeld kommunizieren. Bisher gibt es nur Verhaltenstherapien, die den Zugang zu diesen Menschen erleichtern sollen, doch wirklich heilbar ist Autismus nicht. Dies könnte sich in Zukunft aber eventuell ändern.

Forscher haben an Labortieren einen neuen Wirkstoff erprobt, der den Betroffenen helfen könnte. Dabei arbeitete man mit "BTBR-Mäusen". Diese Tiere sind autistisch, denn ihnen fehlt die Neugier, die eigentlich jedem Nager inne wohnt. Sie kommunizieren zudem kaum mit ihren Artgenossen, sondern putzen sich lieber wie unter Zwang das Fell. Sie sind also nur mit sich selbst beschäftigt, ähnlich wie Autisten.

In der Studie nun gab man solchen Tieren den Wirkstoff, der bisher nur "GRN-529" genannt wird. Plötzlich begannen die behandelten Mäuse wieder mit ihren Artgenossen in Kontakt zu treten und auch das zwanghafte Putzen nahm ein Ende und kehrte zum normalen Maß zurück. Aufgrund der raschen Wirkung und der guten Verträglichkeit bei den Tieren gibt es nun auch erste Probanden-Versuche.