Autismus weiter verbreitet als bisher angenommen

Entgegen der bisherigen Meinung, betrifft Autismus große Teile der Weltbevölkerung

Von Frank Hertel
11. Mai 2011

Die US-amerikanische Stiftung "Autism Speaks" fördert zur Zeit weltweit Studien, die belegen sollen, dass Autismus weiter verbreitet ist als bisher angenommen. Zu diesem Zweck hat der amerikanische Forscher Young-Shin Kim vom Child Study Center der Yale University in New Haven in der südkoreanischen Stadt Ilsan alle 55.000 Schulkinder im Alter von 7 bis 12 Jahren auf Autismus gescreent.

Seine Ergebnisse liegen im aktuellen "American Journal of Psychiatry" schriftlich vor. Er verwendet einen Messfaktor, der die Krankheit Autismus weiter fasst und auch die sogenannte Autismusspektrum-Störung (ASD) mit einbezieht.

Sogar Hochbegabte von Autismus betroffen

ASD stellte er bei 2,64 Prozent der untersuchten Kinder fest. Ein Drittel der Fälle wurde in Förderschulen erkannt, aber die meisten Fälle kamen in Regelschulen vor. 12 Prozent der ASD-Diagnosen traf sogar auf Hochbegabte zu.

Damit ist laut Kim klar, dass die breit gefasste Krankheit Autismus nicht nur ein Problem der USA ist. Ihre Prävalenz sei stärker als bisher gedacht, so seien in diesem Bereich auch mehr Therapien als bisher notwendig.