Körpertemperatur messen als Verhütungsmethode

Bei der Verhütung durch Messung der Körpertemperatur ist strenge Disziplin gefragt

Von Laura Busch
23. Oktober 2009

Die "Natürliche Familienplanung" (NFP) ist nur etwas für sehr disziplinierte Frauen. Gewissenhaft durchgeführt hat diese Verhütungsmethode jedoch sehr viele Vorteile: Sie enthält keine Hormone, ist vergleichsweise kostengünstig und relativ sicher. Ein Schutz gegen Geschlechtskrankheiten stellt das Verfahren jedoch nicht dar.

Bei der NFP wird unmittelbar nach dem Aufwachen noch im Liegen die Körpertemperatur gemessen und in ein Zyklusblatt eingetragen. Zudem wird die Beschaffenheit des Gebärmutterhalsschleimes beim morgendlichen Toilettengang bewertet. So lassen sich die fruchtbaren von den unfruchtbaren Tagen unterscheiden. Bei einem Zyklus von 30 Tagen muss man etwa an 15 Tagen nicht verhüten.

Niedriger Pearl-Index - Aber nur bei wachsamem Auge

Je nach angewendeter Methode während der fruchtbaren Tage liegt der Pearl-Index von NFP, der angibt, wie viele von 100 Frauen, die ein Jahr lang mit dieser Methode verhüten, trotzdem schwanger wurden, bei 0,3-06. Allerdings gilt dies nur, wenn alle Regeln strikt eingehalten werden und der Zyklus gewissenhaft dokumentiert wird.

Frauen, die diese Methode ausprobieren wollen, brauchen lediglich ein digitales Fieberthermometer, das zwei Nachkommastellen anzeigt. Einmalig angeschafft werden sollten auch Bücher zum Auswerten der Körperreaktionen. Von Verhütungs-Computern raten Experten ab, da diese nicht so viele Regeln berücksichtigen und individuelle Veränderungen beobachten können, wie das menschliche Auge.