Kokain bildet im Gehirn neue Nervenverbindungen - und beschleunigt damit die Abhängigkeit

Von Dörte Rösler
30. August 2013

Dass Kokain die Hardware des Gehirns verändert, wissen die Forscher seit längerem. Wie schnell die Umbauprozesse vorangehen, zeigt eine aktuelle Studie. Schon zwei Stunden nach dem Kokain-Konsum bilden sich neue Nervenverbindungen, die das Denken und Verhalten auf die Droge ausrichten.

In drei gestaffelten Experimenten an Mäusen konnten die Wissenschaftler den Prozess der Suchtentwicklung verfolgen: von der Bildung neuer Dornfortsätze im Entscheidungszentrum des Gehirn bis zur Verankerung des Drogenwunsches in tieferen Hirnschichten.

In unerwartet kurzer Zeit entwickelten die Mäuse eine Vorliebe für ehemals gemiedene Tätigkeiten oder Räume - wenn diese eine frische Dosis Kokain versprachen. Und erstmals ließ sich dieses veränderte Verhalten direkt mit Veränderungen in der materiellen Hirnstruktur in Einklang bringen.