Kollisionsgefahr! Raumstation ISS geräumt

Weltraumschrott rast auf ISS zu - Besatzung flüchtete in angedockte Kapsel

Von Ingo Krüger
29. Juni 2011

Alarm im Weltall! Nur knapp an einer Katastrophe schrammte die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS vorbei. In einer Höhe von etwa 350 Kilometern raste Weltraummüll auf die ISS zu. Für ein Ausweichmanöver war es bereits zu spät. Den sechs Astronauten blieb nur die Flucht in die angedockte Sojus-Kapsel, die vor zweieinhalb Wochen die Raumstation erreicht hatte.

Trümmerstück stürzt knapp an der ISS vorbei

Die Besatzung hielt den Atem, konnte aber nur noch hoffen, dass alles gut ausgeht. Und es war knapp, sogar sehr knapp. In einer Entfernung von lediglich 250 Metern stürzte ein Trümmerstück an der ISS vorbei. Anschließend kehrten die Raumfahrer nach Angaben russischer Medien erleichtert auf die Raumstation zurück.

Auch früher schon hatten umherfliegende Schrottteile wie funktionsuntüchtige Satelliten die ISS bedroht. Eine Kollision würde fatale Folgen für die Station und ihre Besatzung haben. Daher ist sie mit doppelwandigen Meteoritenschutzschilden ausgerüstet. Diese können Einschläge von Weltraummüll bis zu einem Zentimeter Durchmesser aushalten. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit besitzt bereits ein nur einen Zentimeter großes Objekt eine Energie, die etwa der Explosion einer Handgranate entspricht.

Derzeit mehr als 600.000 künstliche Objekte in der Erdumlaufbahn unterwegs

Mehr als 600.000 künstliche Objekte mit einem Durchmesser von mehr als einem Zentimeter bewegen sich derzeit in der Erdumlaufbahn. Da sich der Schrott teilt, wenn er aufeinander prallt, nimmt die Zahl der Gegenstände ständig zu.