Komplexer Mensch, obwohl er weniger Gene als Gemüsekohl aufweisen kann

Komplexes Wesen, wenige Gene - bestimmte Proteine sorgen für Komplexität des Menschen

Von Viola Reinhardt
5. November 2009

Anfang des Jahrtausends gelang es den Wissenschaftlern das menschliche Genom zu entschlüsseln. Zu Beginn noch voller Freude, dann allerdings mit einem deutlichen Dämpfer, wurde das Wunderwerk Mensch dadurch etwas reduziert, dass es nicht so viele Gene gibt wie angenommen. Selbst ein Fadenwurm besitzt bereits rund 19.000 Gene und auch Pflanzen toppen die genetische Zahl des Menschen.

Komplexität durch Transkriptionsfaktoren gewährleistet

Allerdings zeigt sich der Mensch wesentlich komplexer als es bei den Tieren oder den Pflanzen der Fall ist. Die Frage nach dem Warum beschäftigt seit dem die Forscher und wie es scheint, konnten die ersten Erkenntnisse nun zu diesem Thema gefunden werden. Etwa 94% der menschlichen Gene sind demzufolge fähig gleich mehrere Proteine hervorzubringen. So unter anderem sogenannte Kontrollproteine, die von den Wissenschaftlern als Transkriptionsfaktoren bezeichnet werden.

Diese Transkriptionsfaktoren beinhalten die Fähigkeit Gene an- und auszuknipsen und ermöglichen somit die Komplexität des Menschen. Etwa 2886 solcher Kontrollgene sollen sich im Menschen befinden, wobei andere Lebewesen wie etwa der Pufferfisch Takifugu mit über 3300 Kontrollgenen wesentlich mehr in sich haben.

Und was macht den Menschen denn nun so besonders? Vermutlich doch die Tatsache, dass sich die Transkriptionsfaktoren beim Menschen als weitaus fleißiger erweisen als es bei anderen Lebewesen der Fall ist und nicht nur ihre eigentliche Funktion erfüllen, sondern auch weitere noch unentschlüsselte "Arbeiten" im Menschen verrichten.