Kopfschmerzen durch Weihnachtsplätzchen

Die angefutterten Pfunde können eine idiopathische intrakranielle Hypertension auslösen

Von Ingo Krüger
29. Dezember 2010

Wer an den Weihnachtstagen ein übermäßiges Kopfweh verspürt, muss nicht zwangsläufig dem Glühwein zu stark zugesprochen haben. Darauf weist die Kassenärztliche Vereinigung Bremen (KVHB) hin. Auch Spekulatius, Lebkuchen und Gänsebraten können Schuld sein am Schädelbrummen.

Idiopathische intrakranielle Hypertension

Grund für das Leiden ist die durch kalorienreiche Kost hervorgerufene Gewichtszunahme. Die in der Advents- und Weihnachtszeit zusätzlich angefutterten Pfunde können eine "idiopathische intrakranielle Hypertension" (wörtlich "Überdruck im Schädel ohne bekannte Ursache") auslösen.

"Typische Anzeichen sind plötzlich auftretende Kopfschmerzen. Das Sehvermögen verschlechtert sich hingegen schleichend", so Dr. Jörg Hermann, Vorsitzender der KVHB.

Gerade übergewichtige Menschen sind besonders anfällig für diese Beschwerden.

Das Krankheitsbild ist noch weitgehend unbekannt. Die Zahl der Menschen, die unter dem plötzlichen Kopfweh leiden, steigt kontinuierlich von Jahr zu Jahr. So behandelten Bremer Mediziner 2009 bereits 60 Menschen, ein Zuwachs von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Behandlung

Bei den ersten Krankheitsanzeichen einer "idiopathischen intrakraniellen Hypertension" sollte man sich in ärztliche Obhut begeben. Entsprechende Medikamente und eine Lumbalpunktion (Punktion des Lendenwirbelkanals) sorgen für eine Reduktion oder sogar Beseitigung der Beschwerden.

"Langfristig hilft allerdings nur Abspecken unter ärztlicher Aufsicht", so Dr. Hermann.