Korruptionsverdacht gegen Katar - Neuvergabe der WM 2022 immer wahrscheinlicher

Von Dörte Rösler
3. Juni 2014

Die illegalen Machenschaften hinter den Kulissen der FIFA könnten das Aus für die Fußball-WM in Katar bedeuten. Nachdem die britische Sunday Times konkrete Beweise für Bestechungen und Stimmendeals bei der WM-Vergabe für 2022 bekommen hat, fordern immer mehr Funktionäre ein neues Bewerbungsverfahren. Im Fokus der Ermittlungen steht das langjährige FIFA-Mitglied Mohammed Bin Hammam.

Bisher hat die Sunday Times noch keine der offenbar zahlreichen Dokumente veröffentlicht. Insider sprechen jedoch von Millionen E-Mails und anderen Papieren, die den Korruptionsverdacht gegen Katar bestätigen. So soll es Belege für direkte Bestechungen von Wahlmännern aus Afrika und der Karibik geben, ebenso wie für indirekte Zahlungen, die über das Entwicklungshilfeprogramm "Goal" abgewickelt wurden.

Für viele Funktionäre lautet die Frage daher nicht mehr, ob die Weltmeisterschaft in Katar im Sommer oder Winter abgehalten werden soll, sondern ob Katar überhaupt noch als Austragungsort infrage kommt. Eine Entscheidung könnte fallen, wenn am 8. Mai die Ethikkommission der FIFA ihr Gutachten vorlegt. Dann müssen auch einige europäische FIFA-Vorstände um ihren Ruf bangen.