Kräutertee kann Krebs auslösen - Was die Warnung des BfR bedeutet und was man beachten sollte

Von Laura Busch
16. Juli 2013

Kräutertee gilt als ein Heilmittel bei Krankheit und ist beinahe so etwas wie ein Symbol für einen gesunden Lebenswandel. Doch weit gefehlt, warnt jetzt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Grüne Tees enthalten teilweise hohe Dosen an sogenannten Alkaloiden, die krebserregend wirken können. Zwar müsse man schon sehr viel Tee trinken, um sein Risiko entsprechend heraufzusetzen, doch insbesondere Schwangere, Ältere und Kinder sollten sehr vorsichtig sein und nicht generell zu Kräutertees greifen, um ihren Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.

Die Warnung fußt auf einer nicht repräsentativen Studie des BfR. Man habe dabei in 221 Stichproben von Tees aus deutschen Supermärkten Pyrrolizidinalkaloide (PA) gefunden. Darunter fallen Tees mit Kamille, Pfefferminze, Brennessel ebenso wie Fenchel, Babyfenchel oder Melisse. Die Gehalte seien dabei deutlich höher gewesen, als man zuvor erwartet hätte.

Der Grund: Pflanzen bilden PA, um Fressfeinde wie Raupen abzuwehren. Rund 6000 Arten von Pflanzen sind bekannt, die diesen natürlichen Mechanismus nutzen. Das BfR, das generell nicht als Panikmacher bekannt ist, will die Studie nun ausweiten. Es sei immer auch noch möglich, dass das Ergebnis schlicht mit der Stichprobe zu tun habe.

Gleichzeitig hat die Teewirtschaft in Deutschland angekündigt, sich des Themas anzunehmen und die Stoffe in Tees soweit wie möglich zu minimieren. In der Zwischenzeit sollte man Kräutertee bewusst als Genussmittel behandeln und nicht in Massen zu sich nehmen.