Kräutertee und Wadenwickel - Senioren schätzendie traditionelle Naturheilkunde

Von Dörte Rösler
15. Mai 2014

Ob Wadenwickel, ätherische Öle oder Kräutertee - Senioren haben noch ein profundes Wissen über Naturheilkunde. Mehr als 60 Prozent der Älteren nutzt alternative Heilmethoden sogar aktiv, meist als Ergänzung zur Schulmedizin. Aber nur wenige sind über eventuelle Wechselwirkungen informiert.

Anwendung von Alternativmedizin bei der Ernährung

Wissenschaftler der Berliner Charité haben 800 Personen ab 70 Jahren nach ihren Erfahrungen mit Komplementärmedizin befragt. Dabei achteten sie darauf, ein möglichst breites Spektrum an Lebensumständen zu erfassen: von Alleinlebenden und Senioren, die einen Pflegedienst in Anspruch nehmen, bis zu Heimbewohnern. Demnach nutzen zwei von drei Älteren mindestens eine Form der Alternativmedizin. Am beliebtesten sind Nahrungsergänzungsmittel zur effektiveren Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Jeder dritte Senior schwört außerdem auf pflanzliche Arzneimittel, und fast ebenso viele schätzen äußerliche Anwendungen.

Allerdings: nicht einmal die Hälfte der Teilnehmer (58,7) spürt eine positive Wirkung der Komplementärmedizin.

Mangelnde Kenntnisse über Wechselwirkungen mit Medikamenten

Zu denken gibt außerdem eine weitere Erkenntnis. Fast 60 Prozent der Anwender ist nicht über Wechselwirkungen zwischen Naturheilmitteln und konventionellen Medikamenten informiert. Da die meisten Senioren mehrere Präparate gleichzeitig nehmen, sollten sie die Selbstmedikation mit ihrem Hausarzt besprechen.