Krankheit im Urlaub vermeiden

So vermeiden sie Leisure-Sickness

Von Karla Hettesheimer
13. Juli 2011

Wer kennt das nicht? Kaum ist der heiß ersehnte Urlaub endlich da, schleichen sich Krankheiten heran. Es zieht im Magen, die Nase ist verschnupft oder man fühlt sich einfach nur schlapp. Dieses Phänomen, allgemein bekannt unter dem Begriff Leisure-Sickness, ist keine Seltenheit.

Produktion von Abwehrzellen wird in der stressfreien Zeit im Urlaub eingestellt

Während stressigen Phasen im Alltag sorgt der Körper für eine hohe Immunabwehr. Lässt der Stress im Urlaub plötzlich nach, so stellt der Körper die Produktion an Abwehrzellen wieder ein, wodurch Viren und Bakterien sich leichter einnisten können.

Dr. Thomas Stein, Kardiologe und Direktor des Fleetinsel Diagnostik Zentrums in Hamburg, erklärt, dass vor allem das Zusammenspiel zwischen Sympathikus und Parasympathikus eine entscheidende Rolle spielt. Unter Stress versorgt der Sympathikus den Körper mit Sauerstoff und Energie. Sinkt das Stressniveau jedoch abrupt ab, so fährt der Parasympathikus die Funktionen wieder herunter. Wird das Zusammenspiel gestört, führt dies zu einem unangenehmen Stressgefühl, obwohl man sich eigentlich entspannen könnte.

Leisure-Sickness - Krank im Urlaub

Um Leisure-Sickness zu vermeiden und den wohl verdienten Urlaub auch genießen zu können, sollten einige einfache Tipps befolgt werden. Dr. Stein empfiehlt vor allem, den Urlaub langsam angehen zu lassen, damit nicht schon die Anreise zum Stress wird. Lieber noch ein paar Tage in Ruhe zu Hause packen und dem Körper Zeit geben, sich auf eine entspannte Zeit einzustellen. Besonders wer schon im Alltag viel arbeitet und immer unter Druck steht, sollte sich einen ruhigen Urlaub gönnen. Laut Dr. Stein sollte der Urlaub der Entspannung dienen und nicht mit zahllosen Aktivitäten verplant werden, die den Körper nicht zur Ruhe kommen lassen.

Nicht nur im Urlaub, auch im Alltagsleben ist es wichtig, sich ab und zu eine kurze Pause zu gönnen. Dazu gehören, je nach Belieben, das gemeinsame Essen mit der Familie oder ein paar Minuten beruhigende Musik vor dem Zubettgehen. Auch sportliche Betätigung von etwa einer halben Stunde pro Tag kann Stressgefühle stark reduzieren.