Krebs der Bauchspeicheldrüse: erster Urintest zur Früherkennung getestet

Krebs in der Bauchspeicheldrüse wird auch als Pankreaskarzinom bezeichnet und hat eine der schlechtesten Prognosen. Betroffene versterben in der Regel wenige Monate nach der Diagnose. Das 5-Jahres-Überleben liegt bei unter zehn Prozent. Grund dafür ist unter anderem die Tatsache, dass der Krebs in der Bauchspeicheldrüse zu Beginn keine klassischen Symptome verursacht.

Urintest zur Früherkennung

Er wächst im Stillen vor sich hin und wird daher meist erst dann entdeckt, wenn die Patienten bereits in einem fortgeschrittenem Stadium sind. Außerdem gibt es bisher nur einen Blutest, der erst im fortgeschrittenem Stadium funktioniert.

Onkologen sind sich sicher, dass sie das Pankreaskarzinom deutlich besser behandeln könnten, wenn sie es im Stadium 1 oder Stadium 2 bereits diagnostizieren. Um das möglich zu machen, haben Forscher an einem Test zur Früherkennung gearbeitet und präsentieren nun zum ersten Mal ihre Ergebnisse. Es handelt sich dabei um einen Urintest, der sehr viel versprechend ist.

Drei Eiweiße ausschlaggebend

Um den Test zu entwickeln, arbeiteten die Forscher zunächst mit 18 Krebspatienten und einer gesunden Vergleichsgruppe. Bei allen wurden Urinproben untersucht und dabei in aufwendigen Verfahren die Gesamtheit der Proteine unter die Lupe genommen. Dabei wurden die Forscher auf drei Eiweiße aufmerksam, die sich nur bei den Krebspatienten nachwiesen ließen. Die gesunden Teilnehmer hatten kein

1. "LYVE-1",
2. kein "REG1A" und
3. kein "TFF1"

im Urin. Noch interessanter war die Beobachtung, dass diese Proteine nur bei den Patienten vorkamen, deren Pankreaskarzinom noch nicht weit fortgeschritten war.

Test mit hoher Genauigkeit

Die Forscher entwickelten einen Test basierend auf diesen drei Markern und setzten ihn bei 192 Freiwilligen ein, die bereits die Diagnose Pankreaskarzinom erhielten hatten. Gleichzeitig nahmen 87 gesunde Menschen als Kontrollgruppe teil. Der Urintest erreichte eine sehr gute Vorhersage. Bei den Krebspatienten erkannte er in 89 Prozent der Fälle den Krebs ebenfalls.