Krebs im Gallengang - selbst mit Chemotherapie stehen die Chancen schlecht

Von Cornelia Scherpe
13. Juli 2012

Eine aktuelle Studie aus den USA hat sich mit den Tumoren beschäftigt, die im Gallengang entstehen können. Da Galle und Bauchspeicheldrüse einen gemeinsamen Gang haben, sind automatisch beide Organe vom Krebs betroffen. Patienten erhalten nach der Diagnose meist eine OP und eine Chemotherapie, doch die Studie zeigt, wie begrenzt deren Wirkung in der Praxis leider ist.

Bei dieser speziellen Krebsart hat es eine Chemo schwer, denn das bösartige Geschwür entspringt aus dem Drüsengewebe und ist daher kaum unter Kontrolle zu bringen. Die Krebszellen breiten sich in die Lymphknoten vor Ort aus und können so durch den Körper wandern. Das bedeutet, dass obwohl die lokalen Geschwüre sehr klein sind und eigentlich in 80 Prozent der Fälle entfernt werden können, der Krebs im Inneren des Patienten weiter sein Unwesen treibt.

In der Studie wurden 428 Patienten via Operation vom Tumor befreit. Eine Teilgruppe wurde danach nur beobachtet, die anderen erhielten eine Chemotherapie gegen freie Krebszellen im Körper. Nach fünf Jahren waren aus der ersten Gruppe trotz des Entfernens des Tumors 61 Prozent der Patienten verstorben. In der anderen Gruppe waren es je nach eingesetztem Medikament zur Chemo zwischen 58 Prozent und 52 Prozent. Das bedeutet, dass sich die durchschnittliche Überlebenszeit mit einer Chemotherapie gerade einmal von 35, 1 Monaten auf 43,1 Monaten erhöht hatte. Die Forscher sind von diesem Ergebnis eher enttäuscht.