Therapien gegen Lymphdrüsenkrebs werden immer besser

Zwei neue Wirkstoffe im Schnelltest: Ibrutinib und Idelalisib geben neue Hoffnung

Von Cornelia Scherpe
15. Oktober 2014

Lymphdrüsenkrebs (Lymphom) kennt viele Formen. Allein gemein ist der Umstand, dass Zellen in den Lymphdrüsen bösartig verändert sind. Die Diagnose erhalten jährlich 20.000 Menschen hierzulande und sind verständlicherweise geschockt.

Viele Formen therapierbar

Allerdings lassen sich viele Formen des Lymphdrüsenkrebs inzwischen recht gut behandeln. Beim Hodgkin-Lymphom liegt die Heilungsrate bei 80 Prozent und bei vielen anderen gängigen Formen (Non-Hodgkin-Lymphomen) bei durchschnittlich 60 Prozent. Die Rate von 60 Prozent möchten die Mediziner dringend verbessern und haben dafür neue Therapien entwickelt.

Neuer Wirkstoff Ibrutinib

In den USA dieses Jahr neu zugelassen wurde der Wirkstoff "Ibrutinib". Er soll sowohl Menschen mit Mantelzell-Lymphom helfen, als auch jenen mit chronisch lymphatischer Leukämie (kurz CLL). Gerade CLL will man bekämpfen, da es sich hierbei um die häufigste Form von Lymphdrüsenkrebs handelt.

In Europa unterzieht man den Wirkstoff "Ibrutinib" aktuell einer Prüfung im Schnelldurchfall. Solche beschleunigten Untersuchungen werden immer dann durchgeführt, wenn die Therapie sehr viel versprechend ist.

Studie zur Wirkung von Ibrutinib

Wie viel versprechend Ibrutinib ist, zeigt eine Studie, bei der 71 Prozent der CLL-Patienten auf die neue Therapie ansprachen. 75 Prozent dieser Menschen hatten dann 26 Monate keine nachweisbaren Krebszellen mehr. Ähnlich gut war die Ansprechquote bei einem Mantelzell-Lymphom, auch wenn hier die Zeit ohne Tumorzellen nur bei 13,9 Monaten lag.

Zweiter neuer Wirkstoff Idelalisib

Auch ein zweiter Wirkstoff ist im Moment im Schnelltest: Idelalisib. Dieser kann zusammen mit dem bewährten Tumormedikament "Rituximab" vergeben werden. Rituximab gibt es seit 1998, allerdings sprechen nur rund 13 Prozent der Patienten darauf an.

In der Kombination mit dem neuen Idelalisib stieg diese Rate auf 83 Prozent. Rund 50 Prozent dieser Patienten blieben dann mindestens 14 Monate frei von Krebszellen.

Wirkung von Vitamin D

Ferner untersuchen Forscher derzeit, ob man die Tumormedikamente zusammen mit Vitamin D vergeben sollte. Bei einem Lymphom haben auffallend viele Patienten schlechte Vitamin-D-Werte im Blut. Dies zu kompensieren, könnte die Behandlung effektiver machen.