Krebs infolge einer Schlafapnoe: Frauen tragen höheres Risiko
Insgesamt erkrankten in einer Studie zwei Prozent aller Schlafapnoe-Patienten an Krebs
Nächtliche Atemaussetzer gehen sehr oft mit Übergewicht Hand in Hand, weshalb durch immer mehr übergewichtige und adipöse Menschen auch die Zahl der Schlafapnoe-Patienten steigt. Die obstruktive Schlafapnoe sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da sie ein Faktor für diverse Folgeerkrankungen ist. Eine gehäufte Sauerstoffunterversorgung in der Nacht kann kognitive Ausfälle fördern, den Blutdruck in die Höhe treiben und auch Schlaganfälle und Herzinfarkte auslösen. Sie ist zudem für immer mehr Ärzte ein Punkt, der das individuelle Krebsrisiko eines Menschen mitbestimmt. Durch die Atemaussetzer tritt in den Zellen ein Mangel auf, der Krebszellen wachsen lassen könnte. Eine aktuelle Querschnittstudie zeigt dabei, dass vor allem Frauen von dieser Gefahr betroffen sind.
Frauen mit Schlafapnoe häufiger von Krebs betroffen
37 Schlaflabore verteilt über Europa hatten an der Studie teilgenommen. 5.789 Frauen und 13.767 Männer hatten sich für die Untersuchungen zur Verfügung gestellt. 388 von ihnen waren an Krebs erkrankt, was einer Quote von zwei Prozent entsprach. Bei einer Unterteilung der Geschlechter wurde deutlich: Frauen waren mit 2,8 Prozent gegenüber den Männern (1,7 Prozent) häufiger betroffen.
Diese Zahlen zeigen allerdings streng genommen nur, wer Krebs hat, was unabhängig von einer Schlafapnoe aufgetreten sein könnte. Die Atemaussetzer wurden in den Schlaflaboren untersucht und traten zumindest häufiger bei jenen auf, die auch Krebs hatten. Für einen Zusammenhang spricht außerdem, dass die Krebsgefahr mit dem Schweregrad der Schlafapnoe stieg. Das gestiegene Risiko blieb auch dann erhalten, wenn Faktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum sowie Alter und Gewicht herausgerechnet wurden.
Interessanterweise waren Tumoren häufiger bei den Männern und Frauen, die nicht übergewichtig waren. Das kann allerdings daran liegen, dass bei Krebs häufig ein Gewichtsverlust eintritt. Eine Querschnittstudie kann jedoch nicht tiefer nach Ursache und Wirkung unterscheiden.