Schlafapnoe und chronische Schmerzen am Tag: Beide Leiden treten oft gemeinsam auf

Von Cornelia Scherpe
13. November 2013

Schlafapnoe ist eine gefährliche Krankheit, die viele Betroffene zunächst gar nicht bemerken. Durch Atemaussetzer während der Nacht wird der Körper teilweise mit Sauerstoff unterversorgt. Die Atmung setzt zwar vergleichsweise schnell wieder ein, aber durch die ständigen Pausen ist der Nachtschlaf alles andere als erholsam. Daher wachen die Betroffenen oft völlig erschöpft auf und sind am Tag unausgeglichen und unkonzentriert.

Die schlechte Schlafqualität kann mit der Zeit den Körper krank machen. Nicht wenige Patienten mit Schlafapnoe klagen beispielsweise über chronische Schmerzen. Bisher ist es den Medizinern im Detail nicht möglich, den Zusammenhang zu erklären.

Versuch zeigt Häufigkeit gemeinsamen Vorkommens

Forscher aus den USA haben nun zumindest ergründet, wie oft die Unterversorgung mit Sauerstoff in direkter Verbindung zu den chronischen Schmerzen steht. Wie häufig beide Leiden zusammen auftreten, zeigte der Versuch mit 634 Freiwilligen.

Alle hatten bei einem Gesundheitscheck definitiv Entzündungsmarker im Blut, sodass man ihre Schmerzen als echt klassifizieren konnte. Außerdem wurden alle im Schlaflabor auf ihre Schlafapnoe hin untersucht. Bei 52,7 Prozent der Probanden äußerten sich die Schmerzen durch Kopfweh am Morgen, 40,7 Prozent hatten am Abend und in der Nacht Kopfschmerzen. Zudem hatten 31,4 Prozent Schmerzen im Brustbereich.

Theorie versucht Zusammenhang zu erklären

Dieser Versuchsaufbau gibt aber leider keinen weiteren Einblick, wie chronische Schmerzen und Schlafapnoe auf biologischer Ebene zusammenhängen. Die Forscher haben jedoch eine Theorie: Durch das Minus an Sauerstoff wird das Herz gestresst und das Gehirn in Alarmbereitschaft versetzt. Diese beiden Faktoren sind vermutlich der Grund für eine höhere Schmerzempfindlichkeit am Tag. Auch kleinere Beschwerden werden vom Körper dann als schwerwiegend wahrgenommen und können dauerhaft werden.