Krebserregender Babytee - Trotz Bio-Siegel alles andere als gesund

Pflanzengifte aus Unkräutern belasten Bio-Babytees

Von Cornelia Scherpe
3. November 2014

Der Aufdruck "BIO" vermittelt beim Einkauf das Gefühl, man würde sich etwas Gutes leisten und dabei die Umwelt schonen. Gerade Eltern greifen in Sachen Babynahrung gern auf Bio-Produkte zurück, damit ihr Nachwuchs nur gesunde Nahrungsmittel bekommt.

Besorgniserregende Inhaltsstoffe in Babytees

Daher schockt eine aktuelle Auswertung des ZDF-Magazins "WISO" ganz besonders: Man hatte insgesamt 19 Tee-Produkte für Babys getestet und fand dabei teils sehr besorgniserregende Inhaltsstoffe. Ausgerechnet Bio-Tees enthielten demnach Pflanzengifte, die aktuellsten Erkenntnissen zufolge zu den Krebserregern zählen.

Kanzerogene Substanzen in 4 von 19 Teeprodukten

Die Gifte werden Pyrrolizidinalkaloide (kurz PA) genannt und befanden sich in vier der 19 Tees. Bei regelmäßigen Konsum besteht die Gefahr auf Leberkrebs. Ausgerechnet die Jüngsten sind besonders anfällig, denn ihr Körper ist noch in der Entwicklung. Das bedeutet, dass ihr Körper die Giftstoffe noch nicht richtig abbauen kann und die PAs daher im Organismus speichert.

Bio-Teesorten am stärksten belastet

Am stärksten mit den Giften belastet waren zwei Bio-Tees der Anbieter Sonnentor und Alnatura. Die Hersteller haben bereits darauf reagiert und die betreffenden Produkte vom Markt genommen.

Die Giftstoffe befinden sich nicht in den Teepflanzen selbst, sondern im Unkraut, das in der Natur überall zwischen den Teepflanzen wächst. Wird bei der Ernte nicht penibel aufgepasst, gelangen die Pflanzen und damit das Gift mit in den Verarbeitungsprozess.

Grenzwerte nicht festgelegt

Obwohl die schädliche Wirkung des Giftes bekannt ist, gibt es bisher keine gesetzlich geregelten Grenzwerte. Es liegt daher in der moralischen Verantwortung der Hersteller, auf die PA-Werte zu achten.