Krebsforscher: Große Darmspiegelung senkt Krebsrisiko um 77 Prozent

Regelmäßige Darmspiegelung kann Patienten vor Darmkrebs schützen

Von Frank Hertel
18. Februar 2011

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit 2500 Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung Deutschlands. Einer dieser Mitarbeiter ist Professor Hermann Brenner. Er hat in der Januarausgabe der Fachzeitschrift "Annals of Internal Medicine" eine Studie veröffentlicht, die beweist, wie sinnvoll eine große Darmspiegelung (Endoskopie) zur Darmkrebsvorsorge ist.

Dazu hat er 1688 Darmkrebspatienten darüber befragt, inwieweit sie in den zehn Jahren vor der Diagnose eine Endoskopie haben durchführen lassen. Verglichen hat er diese Gruppe mit 1932 gesunden Menschen. Das Ergebnis war, dass eine große Darmspiegelung mit gleichzeitiger Polypenentfernung das Darmkrebsrisiko um 77 Prozent senkt.

Auch ohne hundertprozentige Garantie der Prävention - regelmäßig zur Darmspiegelung

Im linken absteigenden Dickdarm senkte eine Endoskopie das Risiko um 84 Prozent. Hier ist Krebs leicht zu erkennen, weil die Polypen, die nur im linken Dickdarm auftreten, sehr auffällig sind. Im rechten aufsteigenden Dickdarm konnte das Risiko nur um 56 Prozent gesenkt werden, weil die Krebsvorstufen dort flach und nicht leicht zu erkennen sind.

Dennoch plädiert Brenner für die Durchführung einer großen Darmspiegelung. Bei dieser werden linker und rechter Dickdarm untersucht. Er fordert auch die deutschen Ärzte dazu auf, ihre Patienten darauf hinzuweisen, dass eine große Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge sehr empfehlenswert ist.