Darmspiegelung: Bei hoher Trefferquote treten selten Intervallkarzinome auf

Von Cornelia Scherpe
24. Juli 2014

Die Darmspiegelung dient zur Früherkennung von Darmkrebs. Hierbei handelt es sich um eine wahrhaftige Vorsorge, denn der Krebs kann nicht erst in einem Frühstadium erkannt werden, sondern bereits in Krebsvorstufen. Werden diese entfernt, tritt Krebs gar nicht erst auf. Aus diesem Grund ist der regelmäßige Gang zum Screening so wichtig.

Dabei sollte man sich einen Mediziner heraussuchen, der ein echter Experte bei der Darmspiegelung (auch "Koloskopie") ist. Diese Ärzte finden auch die kleinsten Adenome. Dies sind die noch gutartigen Geschwülste, die dann direkt entfernt werden, bevor auch nur eine Darmkrebszelle aufgetreten ist.

Tritt zwischen zwei Screening-Terminen doch Krebs auf, nennt man diesen "Intervallkarzinom", da er zwischen zwei Untersuchungen entstanden ist. Das Risiko auf solche Intervallkarzinome ist umso geringer, je mehr Adenome erkannt worden. Daher sinkt die individuelle Gefahr, wenn man sich für das eigene Screening eine Praxis mit besonders guten diagnostischen Fähigkeiten herausgesucht hat.

Der richtige Arzt macht's

Wie groß der Unterschied in Sachen Risiko dann ausfällt, hat eine US-Studie mit beeindruckenden Zahlen belegt. Dafür analysierten die Forscher 265.000 Darmspiegelungen. Die Erfolgsquote für entdeckte Adenome schwankte extrem: Bei manchen Ärzten lag sie nur bei 7,4 Prozent, bei anderen schon bei 52,5 Prozent.

39 Monate nach dem Screening traten 712 Krebsfälle des Darms auf. Bei 157 Patienten führte der Krebs sogar zum Tode. Diese Zahlen brachte man nun in direkten Zusammenhang mit der Erfolgsquote beim Darmkrebsscreening.

Wer bei einem der Ärzte mit bester Entdeckungsrate gewesen war, hatte im Vergleich zu Patienten mit niedriger Rate ein um 48 Prozent kleineres Risiko, an einem Intervallkarzinom zu erkranken. Das Risiko für einen tödlichen Tumor sank sogar um 62 Prozent.

Die Gefahr für ein Intervallkarzinom sank dabei kontinuierlich mit dem Anstieg der Entdeckungsquote. Jedes gefundene Adenom drückte das Risiko nach unten. Jede Zunahme der Entdeckungsquote um ein Prozent, senkte die Gefahr für Intervallkarzinome um drei Prozent. Betrachtete man dabei wieder nur die tödlich verlaufenden Intervallkarzinome, sank das Risiko sogar um fünf Prozent je einem Prozent Entdeckungsquote.