Kreisläufer des Handball-Bundesligisten HSG-Wetzlar fristlos entlassen

Von Frank Sprengel
10. April 2013

Wie der Handball-Bundesligist HSG-Wetzlar letzten Donnerstag verlautbaren ließ, sei der aus Island stammende Spieler Kari Kristjansson aufgrund eines Vertragsbruchs und des daraus resultierenden Vertrauensverlustes fristlos gekündigt worden.

Kristjansson, der bis zur Entlassung auf der Position des Kreisläufers spielte, habe trotz Krankschreibung am vorangegangenen Mittwoch an der Qualifikation seiner Heimatlandschaft zur diesjährigen Handballeuropameisterschaft gegen Slowenien teilgenommen. Der Geschäftsführer des Vereins habe das als skandalös empfundene Fehlverhalten des 28-jährigen Kreisläufers, der nach einer Rückenoperation frühestens in einigen Wochen wieder hätte spielen dürfen, live im Internet mitverfolgt.

Zwar wäre man mit Kristjanssons Reise in dessen Heimatland Island schon wegen weiterführender Behandlungsmaßnahmen einverstanden gewesen. Dass er von dort aber zu dem Qualifikationsspiel nach Slowenien reiste und aktiv an diesem teilnahm, sei hingegen ein klarer Vertrauensbruch, der einer Beleidigung gleichkäme, gewesen. Spätestens in Hinsicht auf den damit begangenen Verstoß gegen den geltenden Arbeitsvertrag müsste die fristlose Entlassung völlig rechtskonform und somit rechtens sein.