Kritik in Großbritannien: Unmenschliche Praktiken in Englands Gefängnissen

Von Ingrid Neufeld
17. Januar 2014

Ein 84-jähriger Mann aus Kanada saß in einem Abschiebegefängnis unweit vom Londoner Flughafen Heathrow. Der Gefangene litt unter Alzheimer und war ein Fall fürs Krankenhaus. Doch vor dem Transport dorthin, musste ihm noch Haftunfähigkeit durch einen Arzt attestiert werden. Dazu kam es nicht mehr. Der Mann starb in Handschellen.

Die Gefängnisaufsicht HMIP in Großbritannien veröffentlichte den Fall. Die Organisation British Prison Reform Trust zeigt sich schockiert von solchen und ähnlichen Fällen und prangert an, dass dabei "die grundlegenden Prinzipien von Menschlichkeit und Anstand" außer Acht gelassen würden.

In einem weiteren Fall kam ein Gefangener ins Krankenhaus und wurde selbst dann nicht von seinen Handschellen befreit, als er durch Beruhigungsmittel ruhig gestellt worden war.

Die Kritik wendet sich gegen psychisch belastende Prozeduren, die auch dann erfolgen, wenn der Gefangene die Sicherheit gar nicht gefährden kann.