Künstliche Hüftgelenke zurückgerufen: Etwa 1800 Patienten in Deutschland betroffen

Von Nicole Freialdenhoven
19. Februar 2013

Der Rückruf von künstlichen Hüftgelenken durch den US-Hersteller DePuy betrifft in Deutschland etwa 1800 Patienten, meldet das Unternehmen Johnson & Johnson, zu dem DePuy gehört. Das betreffende Hüftgelenk wurde zwischen 2004 und September 2011 gut 7700 Mal in insgesamt 21 Länder verkauft. Der Rückruf gilt dem Modularkopf "Adept 12/14". Als Grund für den Rückruf nannte DePuy die Tatsache, dass Patienten mit dieser Prothese häufiger noch einmal operiert werden müsse, als eigentlich anzunehmen sei.

Es ist nicht das erste Mal, dass DePuy medizinische Hilfsmittel zurückrufen muss. Bereits 2010 kam es zu einem Rückruf von insgesamt 93.000 künstlichen Hüftgelenken. Auch frei verkäufliche Medikamente und Kontaktlinsen von DePuy waren schon einmal von Rückrufen betroffen. Britische Studien hatten erst kürzlich ergeben, dass Implantate von Johnson & Johnson bei 12% der Patienten nach nur sieben Jahren wieder ausgetauscht werden mussten.

Betroffene Patienten in Deutschland, denen der Modularkopf Adept 12/14 eingesetzt wurde, sollten mit ihrem behandelten Arzt das weitere Vorgehen besprechen, empfahl ein Unternehmenssprecher. Sie sollen nach gültigen Behandlungsstandards weiter behandelt werden. Ob ein sofortiger Austausch der Prothese notwendig ist, soll von Fall zu Fall entschieden werden.