Kurz-Amnesie - wann muss man sich Sorgen machen?

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2012

Viele Menschen hatten schon einmal ein vollkommenes Blackout. Wissen, das man eigentlich sehr sicher abgespeichert hatte, ist in irgendeiner Situation plötzlich weg. Eine Kurz-Amnesie ist allerdings noch einmal etwas anderes.

Wer hiervon betroffen ist, hat nicht nur ein Blackout, sondern kann sich plötzlich nichts mehr merken. Man wird verwirrt und panisch und fragt sich, wo man ist und was man hier tut. Diese Störung kann bis zu sechs Stunden anhalten und verschwindet dann genauso plötzlich wie sie aufgetreten ist.

Offiziell wird die Kurz-Amnesie "trans­iente globale Amnesie" oder kurz TGA genannt. Viele finden diesen Zustand verständlicherweise beunruhigend, doch in der Regel können Mediziner Entwarnung geben. Meist muss man sich über eine solche Gedächtnisstörung überhaupt keine Gedanken machen. Tritt sie allerdings immer einmal wieder auf, kann es sinnvoll sein, ernste Probleme vorsorglich einmal ausschließen zu lassen.

Ob das Gehirn echte Schäden hat oder nicht, kann man in der Neurologie abklären lassen. Die Ärzte dort schließen Dinge wie eine Gehirnerschütterung, einen Schlaganfall oder eine Hirnentzündung aus. Lässt sich keine ernste Ursache feststellen, dann geht man von einer TGA aus.

Vorher diese kommt, ist bisher nicht klar, doch Erfahrungen zeigen, dass sie keine bleibenden Schäden hinterlässt und daher eher harmlos ist. Wer einmal eine Kurz-Amnesie hatte, muss daher auch nicht behandelt werden.

Allerdings raten Ärzte genau darüber nachzudenken, wie gefährlich eine weitere Episode im Alltag werden kann. Beispielsweise Piloten oder Arbeiter an gefährlichen Maschinen sollten sehr vorsichtig sein und am besten ihr Umfeld über die TGA aufklären.