Landwirtschaft und Handel entlang der Seidenstraße deutlich älter als bislang angenommen
Die bisher ältesten Nachweise für eine Landwirtschaft in Zentralasien stammten aus der Zeit um circa 800 vor Christus.
Pflanzenreste geben Aufschluß über Getreideanbau
Den "Proceedings B" der britischen Royal Society zufolge hätte ein internationales Forscherteam nun aber Beweise dafür liefern können, dass nomadische Hirten Weizen und Hirse schon vor gut 5000 Jahren im zentralasiatischen Hochland nutzten und knapp 1000 Jahre später selber anbauten.
Anhand von abgedroschenen Pflanzenresten, die aus dem zweiten Jahrtausend vor Christus stammten, ließe sich zudem erkennen, dass das Getreide wohl direkt vor Ort verarbeitet wurde. Die Viehhaltung im zentraleurasischen Raum soll sogar bis ins vierte Jahrtausend zurückreichen.
Handel mit Getreide und Anbaupraktiken
Da die besagten Nomaden demzufolge eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von domestiziertem Getreidesorten zwischen Südwestasien und China gespielt haben dürften, müssten an sich auch der Getreidehandel sowie die Weitergabe landwirtschaftlicher Techniken, wie zum Beispiel Anbaupraktiken, entlang der Seidenstraße mindestens 2000 Jahre älter als bislang angenommen sein. Folglich müsse nach Auffassung der Forscher ein völlig neues Wirtschaftsmodell zum innereurasischen Austausch erstellt werden.