Langzeitstudie zeigt, wie Stress mit den Jahren zu Demenz führen kann

Von Cornelia Scherpe
23. Oktober 2013

Viele junge Menschen fürchten sich bereits heute davor. Im Seniorenalter geht nicht nur die körperliche Fitness verloren, sondern auch der Geist macht nach und nach schlapp. Das Stichwort "Demenz" jagt vielen daher große Angst ein. Eine vor 38 Jahren gestartete Studie kann nun neue Erkenntnisse zur gefürchteten Krankheit bringen und zeigt dabei vor allen Dingen eines, Stress macht das Gehirn krank.

In der schwedischen Langzeitstudie hatte man mit 800 Frauen gearbeitet, die im Jahr 1968 zwischen 38 Jahren und 54 Jahren alt gewesen waren. Man lud sie regelmäßig zu Gesprächen ein und ermittelte damit, wie stressig ihre aktuelle Lebensphase gerade ist. Dabei achteten die Forscher insgesamt auf 18 verschiedene Stressfaktoren, die dem Menschen im Leben begegnen können. Die Daten wurden gesammelt und nun am Ende der Studie den erfolgten Demenzdiagnosen gegenübergestellt.

In den 38 Jahren der Studie hatten 153 der Damen Demenz entwickelt. Das ist im Schnitt bereits jede Fünfte. Man konnte so zwei Gruppen bilden und Demenzkranke den noch geistig gegenüberstellen. Man verglich nun die Angaben zum persönlichen Stress, die in beiden Gruppen gemacht worden waren und fand den Zusammenhang. Pro zutreffendem Stressfaktor erhöhte sich für die jeweilige Person die Gefahr für Demenz um 16 Prozent. Die Forscher rechneten nun körperliche Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck oder auch Nikotinkonsum aus der Statistik heraus und dennoch blieb die Gefahr um 16 Prozent je Stressfaktor erhöht.

Frauen, die demnach mehrere der Faktoren in mindestens einer Lebensphase angegeben hatten, besaßen gegenüber den gar nicht oder kaum gestressten Frauen ein deutlich höheres Risiko. Es waren allerdings nur 18 Prozent der Frauen wirklich immer stressfrei gewesen. 25 Prozent kannten mindestens einen Stressfaktor und weitere 25 Prozent schon zwei der Faktoren. Sieben Prozent sahen sich sogar mehr als fünf Stressfaktoren gegenüber.