Laufschuhe kaufen - Mythen von Herstellern und Händlern kritisch hinterfragt

Von Dörte Rösler
23. Oktober 2013

Der Kauf neuer Laufschuhe gleicht einem wissenschaftlichen Projekt. Ob Dämpfung oder Stabilisation, Gewicht oder Geschwindigkeit - wer den perfekten Schuh finden möchte, muss viele Faktoren beachten. Alle Werbeversprechen sollte man dabei nicht glauben. Und manche angepriesene Innovation kann sogar schaden.

Misstrauen gegenüber technischem Hype

Orthopäden weisen darauf hin, dass die Dämpfung von Laufschuhen heute durchgängig gut ist. Auch bei den Materialien gibt es kaum Verbesserungsbedarf. Sie sollten nur atmungsaktiv sein. Wer in den Laufsport einsteigen möchte, braucht also keinen innovativen Sohlenaufbau oder den allerneuesten Materialmix. Viel wichtiger sind Fußgymnastik und Übungen zur Stabilisation des Gelenks.

Leight-Weight-Modelle liegen im Trend. Sie stellen aber hohe Anforderungen an die Physis und sind daher nur etwas für fortgeschrittene Läufer. Anfänger müssen Muskeln und Sehnen erst auf das Laufen einstellen und starten besser mit etwas gewichtigeren Komfortschuhen.

Fehlurteile vom Laufband

Das technische Aufrüsten macht auch vor den Sportgeschäften nicht halt. Vielerorts werden Kunden auf ein Laufband gebeten, das die Bewegungsabläufe auf Video aufzeichnet. Mit teilweise fatalen Folgen. Denn die Kamera filmt nur wadenabwärts, die Bewegungen beim Laufen erfolgen jedoch ebenso aus Hüfte und Knien. Wer eine vermeintliche Fehlstellung des Fußes durch Laufschuhe korrigiert, riskiert daher Probleme an anderen Gelenken.

Damit der Körper nicht einseitig belastet wird, empfehlen Sportmediziner, den Laufschuh öfter mal zu wechseln. Bei Schmuddelwetter gehört außerdem ein Paar mit Profilsohle an die Füße.