Laut einer Studie kann Essen zur Droge werden

Beim Essen können im Gehirn teilweise die gleichen Vorgänge wie bei Drogenkonsum festgestellt werden

Von Frank Hertel
7. April 2011

Ashley Gearhardt hat in den "Archives of General Psychiatry" von einer Studie berichtet, bei der sie die Hirnströme von 48 jungen Frauen gemessen hat, während diese einen Schokomilchshake tranken. Sie hat festgestellt, dass im Gehirn die selben neuronalen Aktivitäten auftreten wie bei Drogensüchtigen, die gerade ihre Droge bekommen. Es wird nämlich das mesolimbische Belohnungssystem aktiviert und Dopamin ausgeschüttet.

Gleichzeitig zeigt sich beim lateralen orbifrontalen Kortex weniger Aktivität. Diese Region ist für Hemmung und Kontrollverhalten zuständig. Die Frauen hatten alle einen Body-Mass-Index (BMI) zwischen 24 und 40.

Noch kein Zusammenhang zwischen Esssucht und BMI ermittelt

Es waren keine Frauen mit Essstörungen darunter und es wurde nicht gemessen, wie hungrig diese Frauen im Moment der Hirnaufnahme durch den funktionellen Magnetresonanztomografen (fMRT) waren. Allerdings wurde gemessen, wie esssüchtig die einzelnen Frauen jeweils waren.

Es gibt die sogenannte Yale-Food Addiction Scale, die den Ess-Sucht-Wert eines Menschen messen kann. Bei den Frauen mit den höchsten Ess-Sucht-Werten waren die neuronalen Aktivitäten besonders ausgeprägt. Es ließ sich allerdings kein Zusammenhang zwischen Ess-Sucht-Wert und BMI nachweisen.