Laut US-Krebsforschern sind die drei typischen AIDS-Krebsarten stark zurückgegangen

Hochaktive antiretrovirale Therapie als erfolgsversprechend bei HIV-positiven Krebspatienten

Von Frank Hertel
13. April 2011

Meredith Shiels arbeitet am US-National Cancer Institute in Bethseda. Im hauseigenen Journal berichtet sie von Krebsfällen bei HIV-Infizierten. Bis 1995 war es für einen HIV-Kranken fast ein unvermeidliches Schicksal an einer der drei sogenannten aids-definierenden Krebsarten zu sterben. Es handelte sich um das Kaposi-Sarkom, das Non-Hodgkin-Lymphom und das invasive Zervixkarzinom.

Rückgang an Neuerkrankungen dank hochaktiver antiretroviraler Therapie

1991 waren in den USA 96000 HIV-Infizierte registriert. Bis 1995 bekamen 35.000 von ihnen eine dieser drei tödlichen Krankheiten. Das hat sich mittlerweile geändert. 1996 wurde die hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) eingeführt. Seitdem sind die aids-definierenden Krebesarten bei HIV-Infizierten sehr stark zurückgegangen.

Zwischen 2001 und 2005 wurden diese Krankheiten nur bei 10.000 HIV-Infizierten diagnostiziert. 2005 gab es allerdings 400.000 HIV-Infizierte in den USA.

Neue Krebsarten auf dem Vormarsch

Angestiegen sind Krebsarten, die das Risiko-Verhalten der HIV-Infizierten widerspiegeln. Es gibt unter ihnen viele Raucher, daher ist die Lungenkrebshäufigkeit erhöht. Dazu kommen höhere Leberkrebs- und Papillomavirusraten als bei Nichtinfizierten. Außerdem tritt bei AIDS-Kranken häufiger das Hodgkin-Lymphom auf.

Dass HIV-Infizierte heute öfter an Prostatakrebs sterben, schreibt Shiels einer stark erhöhten Lebenserwartung dieser Bevölkerungsgruppe zu.