Neues Protein-Medikament könnte künftig HIV bekämpfen

Von Cornelia Scherpe
4. Juni 2012

Menschen mit HIV müssen davon ausgehen, dass sie früher oder später einmal AIDS entwickeln. Als Träger des HI-Virus ist ihr Immunsystem derart geschwächt, dass viele Zellen im Körper vom Virus befallen werden und dieser einen immer schlimmer werdenden Schaden verursacht. Bisher ist HIV nicht zu heilen, doch diverse Medikamente können den Verlauf immerhin der Erkrankung verzögern. Nun gibt es einen neuen Hoffnungsträger.

Forscher fanden heraus, dass es einigen Zellen im Körper eines Infizierten gibt, die sich erfolgreich wehren können. Das bedeutet, sie werden nicht vom Virus befallen und bleiben völlig gesund. Man analysierte, wie dies den Zellen gelingen kann. Der Schlüssel ist ein Protein, das den Virus daran hindert, sein Erbgut in der Zelle zu vermehren. Das Eiweiß SAMHD1 könnte daher zur neuen Waffe im Kampf gegen die Infektion werden. Indem man die Konzentration des Eiweiß in der Zelle erhöht, könnte man sie immun machen. Das Protein greift die DNA des Virus an und verhindert so, dass diese sich in der Zelle breit machen kann. Das Virus muss daher zu einer anderen Zelle wandern und dort sein Glück versuchen.

In der Theorie wäre es daher möglich, alle Zellen im Körper eines Menschen mit dem Eiweiß zu versorgen und AIDS damit ein Ende zu machen. Ganz so einfach wird es in der Praxis aber wohl nicht sein. Weitere Studien müssen das genaue Potential der Methode erst noch erarbeiten.