Laute Gesellschaft - warum wir immer weniger effektiv zuhören

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
28. Oktober 2013

Die Fähigkeit, zuhören zu kommen, wird oftmals als positive Eigenschaft eines Menschen beschrieben. In der heutigen Zeit scheint es aber eine Fähigkeit zu sein, die immer weiter abnimmt - wir verlernen immer mehr, unserem Gegenüber zuzuhören. Stattdessen haben wir das starke Bedürfnis, uns mitzuteilen; dabei quatschen wir dem anderen auch gerne mal einfach ins Wort. Pädagogen sprechen dabei von einer "Outputsteuerung" - es fällt uns zunehmend schwer, uns zurück zu nehmen.

In der Kindheit fängt es an

Wie in mehreren Studien festgehalten werden konnte, fällt es bereits Kleinkindern zunehmend schwer, aufmerksam zuzuhören, beispielsweise, wenn eine Geschichte vorgelesen wird. Im späteren schulischen Alltag kann dies zum ernsten Problem werden und auch hat sich gezeigt, dass schlechte Zuhörer es schwieriger haben, mit Konflikten umzugehen. Experten sehen die ständige Beschallung der Menschen als Ursache für diesen negativen Trend. Ob durch Radio und Fernsehen, den Arbeitgeber und die Arbeitskollegen oder abends durch die Familienmitglieder - ständig wird erzählt, geredet, diskutiert - zu viel Input, welches uns mehr und mehr ablenkt.

Vorbild sein

Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, sollte daran gearbeitet werden, Kindern von kleinauf zu zeigen, was es heißt, zuzuhören und sich für das, was erzählt wird, zu interessieren. Eltern haben in diesem Fall eine sehr wichtige Vorbildfunktion. Wenn sie ihren Kindern bewusst zuhören, zwischendurch vielleicht Fragen stellen und erst dann antworten, wenn der oder die Kleine ausgesprochen hat, so werden auch sie verinnerlichen, wie man sich als guter Zuhörer richtig verhält.

Nicht immer hat man natürlich die Zeit, seinem Gegenüber aufmerksam zu lauschen; statt so zu tun und dabei mit den Gedanken woanders zu sein, sollte dies dann aber auch gesagt werden - man kann es später ja einfach nachholen.