Leben im Meer: Alles andere als Artenvielfalt

Von Katharina Cichosch
9. Februar 2012

Prächtige Fische in allen nur erdenklichen Farben und Formen: Auf den ersten Blick wirken die Weltmeere wie ein besonders artenreiches Ökosystem. Mit einer mathematischen Formel haben amerikanische Wissenschaftler jetzt bewiesen, dass die Artenvielfalt an Land sehr viel stärker ausgeprägt ist.

Um dies zu belegen, mussten die Wissenschaftler jedoch ordentlich in die Trickkiste greifen: Denn streng genommen lässt sich der ozeanische Lebensraum nicht ohne weiteres mit den verschiedenen Ökosystemen an Land vergleichen. Indem sie jedoch Land und Wasser als gleichwertige Vergleichsmodelle heranzogen, konnten die Forscher ihre These wider die Artenvielfalt schließlich bestätigen. Für einen sinnvollen Vergleichswert wurde in beiden Lebensräumen das Vorkommen der Strahlenflosser beobachtet.

In absoluten Zahlen liegen die tatsächlich vorkommenden Arten an Land und zu Wasser ungefähr gleichauf: In den Ozeanen ließen sich insgesamt über 14.700 Arten der Strahlenflosser verzeichnen, an Land über 15.000. Bezogen auf die enorme Größe der Weltmeere jedoch erscheint die Artenvielfalt insgesamt aber deutlich geringer als an Land. Als mögliche Ursache vermuten die Wissenschaftler ein enormes Artensterben in der Urzeit.