Lebensgefahr nach Badeunfall - Risiko für verzögertes Ertrinken

Von Christine Krusberski
13. August 2014

Kinder, die einen Badeunfall erleiden und Wasser in die Lunge aufgenommen haben, sollten von ihren Eltern genau überwacht werden. Denn auch nach 24 Stunden besteht das Risiko für ein verzögertes Ertrinken. Trotz einer vermeintlichen Erholung können lebensgefährliche Atemkomplikationen auftreten. Experten sprechen bei dieser Art Verzögerung von sekundärem Ertrinken.

Wasseransammlungen lösen Sauerstoffmangel aus

Das sekundäre Ertrinken entsteht, wenn es Stunden nach dem Wasserunfall zu Lungenproblemen durch ein ARDS-Syndrom kommt, ausgelöst durch Flüssigkeiten. Wasseransammlungen in der Lunge beeinträchtigen den Gasaustausch und lösen Sauerstoffmangel aus.

Der Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) weist darauf hin, dass diese Fälle unbehandelt zum Tode führen können. Zwar kommt verzögertes Ertrinken relativ selten vor, dennoch sollten Eltern informiert sein.

Symptome: Schnelle Atmung und Teilnahmslosigkeit

Springen Kinder aus großer Höhe ins Wasser, kann Flüssigkeit über die Atmung in die Lunge gelangen. Auch die starken Kräfte, die auf einer Wasserrutsche freiwerden, erhöhen die Gefahr, dass Wasser eingeatmet wird. Bei kleinen Kindern können schon 2 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm bedrohlich werden.

Unmittelbar nach einem leichteren Badeunfall haben Kinder häufig keinerlei Beschwerden. Doch bis zu 24 Stunden später ist das verzögerte Ertrinken möglich. Treten Symptome wie schnelle Atmung oder Teilnahmslosigkeit auf, ist eine sofortige Notfallbehandlung durch einen Arzt erforderlich. Auch blau verfärbte Lippen und Husten sind Hinweise auf eine Lungenkomplikation.

Frühzeitiges Schwimmtraining kann Unfälle durch Ertrinken verhindern

Kinder- und Jugendärzte erklären, dass gezielte Beobachtung und frühzeitiges Schwimmtraining etwa 85 Prozent der Unfälle durch Ertrinken verhindern könnte. Auch umfassendes Wissen im Hinblick auf die Wassergefahr würde zur Reduzierung von Badeunfällen beitragen. Denn meistens geschehen Ertrinkungsunfälle in einem kurzen, unbeobachteten Moment.