Lebensmitteltechnologie - Spezialbrot für Menschen mit Mundtrockenheit entwickelt

Ein Spezialbrot mit hohem Wasseranteil soll für Menschen mit Xerostomie hergestellt werden

Von Frank Hertel
6. Juli 2011

Der Lebensmitteltechnologe Professor Bernhard Senge von der TU Berlin hat ein Spezialbrot für Menschen, die unter Mundtrockenheit (Xerostomie) leiden, entwickelt. Den Bedarf für so ein Brot schätzt Senge als sehr groß ein, weil viele ältere Menschen zu wenig Speichel produzieren, um ein Brot schmerzfrei und anstrengungslos schlucken zu können. Auch Menschen, die viele Medikamente zu sich nehmen müssen, leiden häufig unter Xerostomie.

Cellulose ist für hohen Wasseranteil im Brot verantwortlich

Ein Test in einer geriatrischen Klinik habe ergeben, dass die betroffenen Patienten dieses Spezialbrot deutlich bevorzugen. Es besteht zu 70 Prozent aus Wasser. Ein herkömmliches Brot hat nur 50 Prozent Wasseranteil. Im Spezialbrot ist der Zusatzstoff E 466 eingebaut. Das ist Cellulose. In ihr sind viele sogenannte Hydrokolloide aus Kartoffelstärke, die besonders viel Wasser speichern können.

Das Brot hält sich bei Raumtemperatur vier Tage lang und ist auch sonst einem konventionellen Brot in allen Belangen sehr ähnlich, sagt Senge. Wahrscheinlich wird dieses Brot bald im Handel erhältlich sein. Erste Verhandlungen laufen.

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