Lehrer kämpfen in Äthiopien gegen den Analphabetismus

Von Cornelia Scherpe
25. September 2013

Für viele mag es unvorstellbar sein, doch es gibt Menschen, die weder lesen noch schreiben können. Schätzungen zufolge sind es rund 800 Millionen Männer und Frauen auf der Erde, wobei der größte Anteil weiblich ist. Rund zwei Drittel der Analphabeten sind vermutlich Frauen.

Bildungsdefizit aufgrund der Herkunft

All diese Menschen haben daher ein enormes Bildungsdefizit, doch mit Dummheit hat das selten etwas zu tun. Viele sind aufgrund ihrer Herkunft nicht in der Lage, eine Schule zu besuchen und bekommen daher gar nicht die Chance, Lesen und Schreiben zu erlernen. Dies betrifft auch viele Menschen in Äthiopien.

Obwohl es vor Ort eigentlich eine Schulpflicht gibt, kümmert sich in vielen Ortschaften und Dörfern nicht wirklich jemand darum. Rund 61 Prozent der Menschen sind nachweislich nicht in der Lage, etwas zu lesen oder zu schreiben. Viele Familien sind schlicht zu arm und können ihre Kinder nicht in die Schule schicken. Die Jungen und Mädchen sollen und müssen beim Verdienst des Lebensunterhalts helfen.

Analphabetismus wird von Generation zu Generation weitergegeben

Doch auch hier haben wenn überhaupt eher die Jungen eine Chance auf Bildung, da viele Mädchen früh verheiratet werden, um damit der eigenen Familie nicht mehr zur Last zu fallen. Das Schlimme an dieser Situation ist, dass es sich um einen Teufelskreis handelt. Da die Familien arm sind, haben die Kinder keine Möglichkeit zur Schule zu gehen, doch ohne Bildung gibt es auch keine Aufstiegsmöglichkeiten und daher wird der Analphabetismus quasi von Generation zu Generation weitergegeben.

Teufelskreis soll durchbrochen werden

Engagierte Lehrer diverser Hilfsorganisationen wie Unicef wollen diesen Teufelskreis jedoch durchbrechen. Immer mehr Kinder gehen daher inzwischen in extra dafür aufgebaute Dorfschulen, um eine Grundbildung zu bekommen.