Lehrer sind maßgebend für den Lernerfolg von Schülern

Von Melanie Ruch
7. März 2014

In den Pisa-Studien schneiden deutsche Schüler im Vergleich mit Schülern anderer europäischer Länder stets nur mittelmäßig ab. Gründe dafür werden häufig diskutiert. Sind es die oft zu großen Klassen in den Schulen, die mangelnde technische Ausstattung der Klassenzimmer, die Schulformen oder einfach die schwindende Lust von Schülern an Schule und Lernen?

Einstellung der Lehrer zum Schulunterricht

Was in derartigen Diskussionen meist nur wenig Beachtung findet, sind die Lehrer. Einem australischen Professor der University of Melbourne zufolge, sind es aber vor allem die Lehrer, die für den Lernerfolg der Schüler verantwortlich sind und zwar weniger deren Persönlichkeit als vielmehr ihre Einstellung zum eigenen Unterricht und der eigenen Rolle als Lehrender.

Schüler in den Vordergrund stellen

Für seine Erkenntnisse hat der australische Professor über 800 Meta-Analysen zu mehr als 50.000 weltweiten Studien über die Faktoren des Lernerfolgs ausgewertet. Demnach spielen Faktoren wie die Klassengrößen oder die Ausstattung der Schulen so gut wie keine Rolle für den Lernerfolg der Schüler.

Die Einstellung der Lehrer, ob sie das Unterrichten lediglich als ihren Job ansehen oder ob für sie die Schüler im Vordergrund stehen, spielt dagegen eine entscheidende Rolle.

"Direktiver" Einfluss auf Schüler

Am meisten positiven Einfluss auf den Lernerfolg haben demnach Lehrer, die sich eine Einflussnahme auf die Schüler zutrauen und den Unterricht "direktiv" leiten, so der Australier. Unterrichtsformen, die die Lehrer eher als Lernbegleiter sehen und den Schülern mehr Eigeninitiative abverlangen, werden damit eher in Frage gestellt.