Leihfrauen für den guten Schein - männliche Chinesen mieten sich Begleiterinnen

Von Cornelia Scherpe
13. März 2012

In China herrscht ein Überschuss an männlichen Kindern und dies schon seit vielen Jahren. Folge ist, dass in den heranwachsenden Generationen viele Männer ohne Partnerin bleiben.

Damit diese wenigstens für einige Stunden oder Tage eine Freundin zum Vorzeigen haben, kann man in China inzwischen Begleiterinnen mieten. Das führt dazu, dass viele in eine Leihfrau investieren, nur um einmal einen Pärchenabend machen zu können oder um den eigenen Eltern zu gefallen. Dabei ist der Preiskatalog sehr genau ausgearbeitet. Wer einen Spaziergang durch die Stadt mit der Leihfreundin machen will, zahlt dafür 20 Yuang pro Stunde, das entspricht 2,40 Euro. Wer dabei auch Händchenhalten will, legt noch einmal zehn Yuan oben drauf. Gemeinsam etwas trinken, kostet bei Bier 20 Yuan und bei Wein 50 Yuang.

Sex ist dabei nie Teil des Vertrages. Dafür gibt es extra Klauseln im Vertrag, die zum Schutz der Leihfrauen da sind. Die Freundin auf Zeit soll in erster Linie zum Angeben dienen und um Eltern zu beruhigen, die zu sehr darauf drängen, dass man sich endlich bindet. Natürlich kann man in manchen Agenturen auch als einsame Frau einen Mann zum Vorzeigen "leasen".