Leistungssteigerung durch Xenon - Russische Sportler sollen das Edelgas bei Olympia verwendet haben

Von Ingo Krüger
26. Februar 2014

Medienberichten zufolge sollen russische Sportler seit den Sommerspielen 2004 in Athen während des Trainings die Hälfte des Luftsauerstoffs durch Xenon ersetzen.

Das Edelgas soll die Produktion von Erythropoetin (EPO) anregen und so indirekt die Leistungsfähigkeit steigern. Auch bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi, bei denen russische Athleten den ersten Platz in der Nationenwertung erreichten, soll Xenon verwendet worden sein.

Tierversuche bestätigten Wirkung von Xenon

Der russische Staat soll bei einer Forschungs- und Entwicklungseinrichtung namens Atom-Med-Zentrum eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben haben. In Tierversuchen habe sich herausgestellt, dass die EPO-Produktion innerhalb eines Tages auf 160 Prozent angestiegen sei.

Wissenschaftler vermuten ähnliche Effekte beim Menschen. Das Ministerium für Sport und Verteidigung hatte die Nutzung des Gases in Dokumenten auch für London 2012 und Sotschi empfohlen.

Wird Xenon verboten werden?

Ob die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Xenon auf die Dopingliste setzen wird, ist noch völlig offen, da die Verwendung des Gases keine chemischen Spuren im Blut hinterlässt. Damit entspricht die Methode nicht der Doping-Definition.

Außerdem lässt sich mit Höhentraining oder Training in Luftdruckkammern auf legale Weise ein vergleichbarer Effekt erzielen.