Jeder vierte Fitness-Studio-Besucher nimmt leistungssteigernde Medikamente

Von Frank Hertel
6. Mai 2011

Vor kurzem fand in Wiesbaden ein Internistenkongress statt. Ein Referent war Privatdozent Christoph Raschka von der Universität Frankfurt. Er sprach über Doping im Breiten- und Freizeitsport.

Er hatte eine Umfrage in 11 Fitness-Studios im Großraum Frankfurt mit insgesamt 485 Sportlern gemacht und fand heraus, dass 25 Prozent dopen. Die gebräuchlichsten Mittle seien anabole Steroide und Wachstumshormone, aber auch Schmerzmittel fänden rege Anwendung. Im Durchschnitt beginnt man nach zwei Jahren im Fitness-Studio mit dem Doping.

Raschka verwies auf eine Studie, die 1998 im norddeutschen Raum die Besucher von 24 Fitness-Studios befragt hatte und in etwa zum gleichen Ergebnis kam: Doping ist auch bei den Amateur-Sportlern viel zu weit verbreitet. Raschka fordert die Hausärzte dazu auf, über die schlimmen gesundheitlichen Folgen des Dopings hinzuweisen.

Dazu gehörten Hepatitis C und B, Schilddrüsenprobleme, Schlaflosigkeit, Aggression, beim Spritzentausch drohe sogar HIV. Anabole Stereoide erhöhten außerdem das Risiko von Potenzstörungen und Zeugungsunfähigkeit.