Leukämie bei Kindern: Forscher lösen Rätsel um die Entstehung der Krankheit

Von Nicole Freialdenhoven
26. Februar 2014

Eine Erkrankung an akuter lymphatischer Leukämie (ALL) war früher ein Todesurteil für die Betroffenen, doch mittlerweile können rund 50% der Erwachsenen und 80% der Kinder mit Hilfe von Chemotherapie geheilt werden.

Wissenschaftler machen derweil weitere Fortschritte beim Entschlüsseln der Krankheit, die zu einem Mangel an roten Blutzellen und einer schweren Minderung der Knochenmarksfunktion führt.

Wurde bislang angenommen, dass eine Gen-Mutation Auslöser für die Krankheit ist, stellen Forscher des Kinderkrebszentrums Hamburg nun fest, dass auch die Gensequenz und die "Verpackung" des Gens eine Rolle bei der Entstehung spielen.

Bessere Heilungschancen durch Hemmung der "Verpackung"

Sie erkannten, dass Patienten mit einem hohen Spiegel des ZNF423-Gens häufiger Rückfälle erleiden als Patienten mit einem niedrigen Spiegel. Bei diesen steigt die Gefahr eines Rückfalls durch die Behandlung mit sogenannten DNA-Methylierungs-Hemmern, die zu einer Aktivierung von ZNF423 führen.

Die Forscher wollen nun bessere Therapien entwickeln, um ZNF423 gezielt zu hemmen und damit die Heilungschancen für ALL weiter zu verbessern und das Entstehen von Spätfolgen zu verhindern. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 500 Kinder neu an dieser Form des Blutkrebses.