Neue Therapieidee für Kinder mit akuter lymphatischen Leukämie? Eine Immuntherapie könnte helfen

Von Cornelia Scherpe
2. April 2013

ALL ist die Abkürzung für akute lymphatische Leukämie. In einem ersten Versuch mit betroffenen Kindern wurde eine neue Immuntherapie getestet und diese stellte sich als durchaus vielversprechend heraus. ALL ist die häufigste Krebsform im Kindesalter und kann durch einen Bluttest festgestellt werden.

Bei den Patienten sind zu viele Lymphozyten im Blutkreislauf und ab einer gewissen Menge, herrscht ein Überangebot aus. Die Folge ist, dass die neuen Lymphozyten nicht mehr reif werden. Lymphozyten sind die weißen Blutkörper, die eine Infektion bekämpfen sollen. Bei den Patienten sind sie nun aber bösartig verändert und können gesunde Zellen verdrängen. In gut 85 Prozent aller Fälle kann die ALL von einer Chemotherapie besiegt werden. Für die übrigen 15 Prozent gab es allerdings lange keine Hilfe.

Die sogenannte adoptive Immuntherapie könnte das in einigen Fällen vielleicht ändern. Die neue Immuntherapie greift auf genetischer Ebene ein und führt zu einer Modifikation, die den Krebs rückläufig machen soll. Zwei Kinder erhielten die Immuntherapie und reagierten zunächst gut darauf. Leider stellte sich bei einem der Patienten bereits nach einigen Wochen heraus, dass die kranken Zellen sich auch gegen die Therapie wehren können. Die Leukämiezellen des Kindes entwickelten eine Resistenz und konnten von der Therapie nicht mehr zum Rückgang bewegt werden.

Man spricht von adoptiver Immuntherapie, da zunächst Blutzellen entnommen und im Labor verändert werden. Bei der Reinfusion gelangen nun die veränderten T-Zellen in den Körper und diese greifen die bösartigen Zellen so lange an, bis sie vernichtet sind. Bei dem Kind mit entwickelter Resistenz konnten nicht alle Krebszellen vernichtet werden und daher kam es zu einem Rückfall.