Libidoverlust in den Wechseljahren? Warum manche Frauen zur Menopause weniger Lust haben

Von Cornelia Scherpe
28. Juli 2014

Das Thema "Lust" wird von vielen Frauen deutlich scheuer als von den meisten Männern behandelt. Besonders wenn die Wechseljahre beginnen, bemerken viele Paare, dass es mit dem Sex deutlich weniger wird. Ein ausgiebiges Gespräch bleibt in manchen Fällen jedoch aus. Dabei könnte allein dadurch die verminderte Libido der Frau wieder neu erwachen.

Es handelt sich nämlich um ein Vorurteil, dass während der Wechseljahr die weibliche Lust immer abnimmt. Die Libido wird neben vielen äußeren Faktoren auch vom Geschlechtshormon Testosteron bestimmt. Ein Mangel führt sowohl beim Mann als auch bei der Frau zu weniger Lust.

Während der Wechseljahre verliert die Frau ihre Fruchtbarkeit und der Spiegel an weiblichen Hormonen sinkt. Damit verschiebt sich das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Hormonen jedoch zugunsten der männlichen Botenstoffe. Demnach nimmt die Lust aus rein biologischer Sicht also eher zu.

Körperlichen Beschwerden kann Abhilfe geschaffen werden

Dennoch erleben viele Frauen in den Wechseljahren eher einen Libidoverlust. Dies hängt dann aber meist mit den körperlichen Beschwerden zusammen, die während dieser Lebensphase vermehrt auftreten. Eine trockene Scheide beispielsweise führt schnell zu Rissen beim Sex und der Schmerz verdirbt den meisten die weitere Lust. Hier schaffen jedoch die normalen Gleitgels aus jeder Drogerie schnell Abhilfe.

Auch Probleme wie Hitzewallungen und Blasenschwäche können die Lust dämmen. Hier gilt es mit dem Frauenarzt über Behandlungsmöglichkeiten zu sprechen und auch das offene Gespräch mit dem Partner zu suchen.

In den meisten Fällen sind es Unsicherheit, Scham und auch die Angst um schwindende Weiblichkeit, die vielen Frauen in den Wechseljahren die Lust verderben. Dies muss aber in keinen Fall sein. Altes und neues Begehren kann durch einen vertrauensvollen Umgang und einfache Therapien das Schlafzimmer auch in den Wechseljahren beleben.