Links- oder Rechtshänder? Die Gehirnsymmetrie entscheidet

Von Nicole Freialdenhoven
4. Juli 2012

Immerhin sind Linkshänder heute in der Gesellschaft genauso geachtet wie Rechtshänder, die mit 85% den weitaus größeren Anteil an der Menschheit haben. Warum jedoch die restlichen 10-15% die linke Hand bevorzugen, konnte noch immer nicht wirklich geklärt werden. Deutlich ist nur, dass die Wahl der Hand mit der Gehirnsymmetrie zu tun hat.

Bei Rechtshändern liegt das Sprachzentrum beispielsweise in der linken Gehirnhälfte, während bei Linkshändern die rechte Gehirnhälfte dominiert und das Sprachzentrum nicht selten in ihr liegt. Doch warum dies so ist, ist unklar.

Professor McManus vom University College in London macht ein Gen dafür verantwortlich, das entweder als D-Allele oder als C-Allele vorkommt. D steht dabei für dextral (rechts) und C für chance (Zufall). Kommen zwei D-Allele zusammen, wird der Mensch definitiv Rechtshänder, kommen CC oder DC zusammen, bestimmt der Zufall. Auch Dr. Marian Annett von der Leicester Universit hat ein Gen ausgemacht, das ihrer Meinung nach die Dominanz der linken Gehirnhälfte fördert. Gefunden wurde jedoch bislang weder das ein noch das andere.

Erblichkeit und Hormone spielen ebenfalls eine Rolle: So bekommen Linkshänder wiederum häufiger linkshändische Kinder als Rechtshänder. Da Jungen häufiger Linkshänder sind als Mädchen, wird auch ein erhöhter Testosteronspiegel während der Entwicklung im Mutterleib verdächtigt, das Gehirn zu beeinflussen.