Studie: Alkoholismus an der Form der Hände ablesbar

Das Verhältnis der Länge von Ring- und Zeigefinger gibt Auskunft über Alkoholismus

Von Jutta Baur
31. August 2011

Können Hände Aufschluss über bestimmte Eigenschaften von Menschen geben? Dieser Frage stellte sich ein Team von Forschern an der Psychiatrischen Klinik der Universität Erlangen.

Zur Klärung analysierten die Wissenschaftler rund um John Huber Korn Hände von 216 Personen. 131 waren alkoholkrank, der Rest gesund. Es zeigte sich, dass bei Menschen mit einem Alkoholproblem häufiger der Ringfinger länger war, als der Zeigefinger. Außerdem stieg die Gefahr einen Alkoholismus zu entwickeln mit der Differenz der beiden Finger an.

Möglicher Alkoholismus vor der Geburt angelegt?

Dass ein Risiko für eine bestimmte Krankheit an der Form der Hände abgelesen werden kann, überraschte auch die Experten. Die Länge der Finger wird bereits im Mutterleib angelegt. Sie hängt von der Menge des Hormons Testosteron ab, die das Ungeborene während der Schwangerschaft aufnimmt. Einen längeren Ringfinger haben die Babys, die mehr von diesem Botenstoff bekommen haben. Männliche Säuglinge haben öfter längere Ringfinger, als weibliche Kinder.

Dennoch machte es bei dem Experiment keinen Unterschied, ob es sich um Männer oder Frauen handelte, die zuviel Alkohol tranken. Sollten sich die Resultate weiter erhärten, könnten sich möglicherweise präventive Maßnahmen beim Kampf gegen Alkoholismus anbieten.