Luxusgefängnis für Berlin: Ab April ziehen die ersten Insassen nach Heidering

Von Laura Busch
14. März 2013

Dass Berlin Geldprobleme hat und streng sparen muss, ist kein Geheimnis. Für das neue Gefängnis Heidering, das in der Nähe der brandenburgischen Gemeinde Großbeeren auf einem Grundstück, das der Stadt Berlin gehört, gebaut wurde, scheint aber Geld da gewesen zu sein. Und zwar nicht wenig, denn hier wurden trotz Flaute in den öffentlichen Kassen rund 118 Millionen Euro locker gemacht.

Entsprechend luxuriös fallen nicht nur die schicken Außenanlage mit Sportplätzen aus, sondern auch die Unterbringungsräume für 648 Insassen. Kritiker sagen, man habe es hier deutlich zu gut mit potentiell straftätig gewordenen Männern gemeint. Das derzeitige, aus dem Jahr 1898 stammende Gefängnis in Tegel ist indes nicht nur heillos überfüllt, sondern auch nicht mehr zeitgemäß und marode. Häftlinge dort hatten unlängst geklagt, weil sie die Unterbringung für verfassungswidrig hielten - und sie bekamen recht.

In Heidering könne man den Insassen über den Sport Teamgeist beibringen und die Unterbringung sei in vielerlei Hinsicht darauf ausgelegt, eine Wiedereingliederung von Häftlingen zu fördern, verteidigte die Leitende Regierungsdirektorin Anke Stein die neue, luxuriöse Anlage. Es handele sich schlicht um eine moderne Justizvollzugsanstalt. Der Entwurf für das Gefängnis stammt von dem Architekt Josef Hohensinn aus Österreich.